DER PICHLER IST TOT
NICHT WIRKLICH, ABER SOZUSAGEN, in gewisser Weise also. – Einige werden wohl irritiert gewesen sein: „Nein, das kann nicht sein … der Manki doch nicht“ oder so ähnlich, werden sie gedacht haben, als sie zwischen ihrem Tagesblattl und all dem Werbeglumpert das Kuvert mit dem schwarzen Strich und dem Adressaufkleber meiner Frau entdeckt hatten.
Irritiert – wohl.
„Warum verschickt er die Einladungen zu seiner Geburtstagsfeier in der Art einer Parte?“ haben sich vielleicht manche gefragt. Und vermutet haben sie, dass …? Ja – richtig: Es steckt etwas dahinter.
Etwas Unerfreuliches.
Die Verwalter und Leiter in unserem Lande: sie sitzen und warten, halten in Evidenz und lassen warten. Sitzen tun s‘ hinter ihren Schreibtischen auf kunststoffgepolsterten – manchmal auch schon zerfledderten – Sesseln und warten tun s‘ (wenn’s um bildende Kunst geht) auf Angebote von anderen Galerien und bekannten (heimischen) Künstlern. Junge und (bei uns) unbekannte Künstler halten s‘ in Evidenz und lassen s‘ warten.
Dass es hier zu Lande vielen guten Künstlern schlecht geht, daran … ja, daran sind auch die antiquierten, ahnungslosen und trägen Schoitls bei den Zeitungen schuld. Und ihr immer gleiches Geschwafel – egal, um wen und was es geht -: es liest sich wie eine Sammlung von Floskeln irgendwelcher Dahintersteher … irgendwelcher hinter ihrem Chef Stehender oder Wartender.
Ja, so ist es halt in unserem Lande. – Schade. Und die Parte? Wegen des (Tot-)Schweigens.
Manfred Pichler